Langjähriger Aktivist der extrem rechten Szene ruft zu Großdemo in Köln auf Gegenkundgebung Sonntag 04.09. Köln – Kurt Hackenberg Platz
Weitere Gegenkundgebungen:
Kein Veedel für Rassismus
13:00 Uhr Quatermarkt (City of hope Cologne e. V., Klare Kante e. V.)
13:30 Uhr Apostelnkirchplatz (Omas gegen Rechts)
Am 04.09. soll es eine Großdemonstration in Köln geben. Maßgeblicher Mitaufrufer für die Kundgebung am Dom mit anschließender Demonstration ist der seit Jahrzehnten in Köln bekannte Kader der extremen Rechten, Markus Beisicht.
Das Motto geht knapp an der Strafbarkeit vorbei. Statt „Deutschland erwache“, was ein Sturmlied der SA und eine bekannte Naziparole ist, heißt es im Aufruf stattdessen „Deutschland wach auf“. Die Demo soll sich gegen Corona-Maßnahmen, Preissteigerungen und Waffenlieferungen richten. Als Veranstalterin tritt eine Organisatorin aus dem Russlanddeutschen Spektrum auf, die vor einigen Monaten einen Autokorso mit rund tausend Fahrzeugen organisierte.
Markus Beisicht, der mit seiner Vereinigung „Aufbruch Leverkusen“ zu der Demonstrativ aufruft, ist seit Mitte der 80er Jahre in zahlreichen Gruppen und Parteien der extremen Rechten aktiv. 1987 gründete er den Kölner Kreisverband der „Republikaner“ und zog in den Kölner Stadtrat ein. 1991 spaltete er sich von den rechtsradikalen Republikanern ab, um eine noch klarer rechtsextreme Organisation zu gründen. Er wurde Landesvorsitzender der „Deutschen Liga für Volk und Heimat“, die damals unter anderem auf öffentlichen Fahndungsplakaten Kopfgeld gegen eine untergetauchte Geflüchtete ausschrieb. Später war er im Vorsitz der rechtsradikalen „Bürgerbewegung pro Köln“, die jahrelang im Kölner Stadtrat saß. Neben der Hetze gegen MigrantInnen fiel pro Köln auch durch massive Selbstbereicherung im Kölner Rat auf. Es kam 2012 zu einem Verfahren wegen banden- und gewerbsmäßigen Betruges, bei dem auch die Kanzlei von Beisicht durchsucht wurde. Beisicht hatte damals seine Aktivitäten schon nach Leverkusen verlagert, wo er bis heute im Stadtrat sitzt.
In Leverkusen versuchte Beisicht in den letzten Jahren immer wieder rechtsextreme Demonstrationen durchzuführen, meist mit wenigen Teilnehmerinnen. Noch 2020 organisierte er Kundgebungen mit einem ehemaligen Afdler aus Sachsen-Anhalt, gegen einen Moscheebau in Leverkusen. Seit Anfang des Jahres wächst die TeilnehmerInnenzahl auf seinen Demos – seit er zusammen mit einem Ex-NPD Kader und vorbestraften Neonazis Kundgebungen in Leverkusen gegen Corona-Maßnahmen organisiert. Bei seinen Versammlungen nahmen bis zu 200 Menschen teil. Beisicht gründete unlängst auch einen Verein, zusammen mit Mitgliedern der deutsch-russischen Community aus deren Kreisen die jetzige Demo in Köln auch beworben wird.
Beisicht wieder in Köln – Gegenprotest organisieren.
Beisicht versucht nun nach Jahren wieder einen Fuß nach Köln zu kriegen. Diesmal versucht er seine rechtsradikalen Ansichten hinter angeblich sozialen und friedenspolitischen Forderungen zu verstecken.
Statt Kopfgeld auf Migrantinnen auszusetzen versucht er nun mit Themen wie „hohe Preise“, Waffenlieferungen an die Ukraine und natürlich Corona-Maßnahmen, Menschen nach rechts zu ziehen.
Wir werden uns solchen rechtsradikalen Rattenfängern in den Weg stellen. Kommt am Sonntag den 04.09. um 11.00h zu unserer Gegenkundgebung auf dem Kurt-Hackenberg-Platz (unten vor der Philharmonie).
Übersetzung – Russisch: HIER KLICKEN