Wir erinnern uns kurz zurück. Am 29.12.2019 standen „Wutbürger*innen“, die „Bruderschaft Deutschland“ und weitere gewaltbereite vor dem Vierscheibenhaus des WDR. Nur wenige Antifaschisten*innen waren vor Ort. Der Rechte Mob ging auf Gegendemonstranten los.
Am 4. 01.2020 wollten dann erneut Hools, „Wutbürger“ und Kölner AfD gegen den öffentlich Rechtlichen Sender WDR protestieren. Aber jetzt war schluss mit dem Rechten Spuck: Über 2000 Demonstranten*innen waren gekommen und beteiligten sich an den Protesten gegen mehrere Nazikundgebungen vor dem WDR und am Dom.
Gleich vier verschiedene Kundgebungen und Aktionen hatten extrem rechte Gruppierungen anlässlich des WDR-Hühnerstall-Videos für Samstag in der Kölner Innenstadt angekündigt.
Über 2000 Gegendemonstranten*innen sorgten dafür, dass diese zum Flop wurden, oder gar nicht stattfanden.
Der Tag begann mit einem Infostand der AfD. Dieser war ursprünglich für den Wallrafplatz angemeldet, fand dann aber aufgrund von Gegenprotesten isoliert und umringt von Protestierenden vor dem Museum für Angewandte Kunst statt.
Beim AfD-Stand war u.a. auch ein Rechter, der am Rande der letzten 1.Mai Demo in Köln „1.Mai judenfrei“ gerufen hatte und deswegen eine Anzeige von der Polizei bekommen hatte.
Um 11.30h versammelten sich dann etwa 1000 Demonstranten*innen zu einer Kundgebung von Köln gegen Rechts auf der Domplatte. Entgegen den Ankündigungen der Polizei fand am Rande der Domplatte zeitgleich eine Nazimobilisierung statt. Diese versuchte Kundgebung von Nazis aus Köln und Mönchengladbach musste aufgrund der Gegenproteste, spätestens nachdem dem Anmelder das Mikro abgenommen wurde, nach kurzer Zeit abgebrochen werden.
2000 Demonstranten*innen auf Kundgebung von KgR vor dem WDR
Nach einer kurzen Demonstration von der Domplatte versammelten sich vor dem WDR 2000 Protestierende. Auch hier hielt die Polizei sich nicht an Absprachen von der Anmeldung und ließ die Gegendemonstration nicht auf den Appellhofplatz. Die Protestierenden mussten sich in der Kupfergasse zusammenquetschen. Eine parallel angekündigte Kundgebung des Rheinischen Antifaschistischen Bündnisses gegen Antisemitismus konnte deswegen nicht stattfinden.
Auf der Kundgebung des Bündnisses „Köln gegen Rechts“ sprachen Vertreter des DJV und der WDR-VERDI-Betriebsgruppe, sowie mehrere freie Journalisten*innen des WDR. Sie kritisierten deutlich das Einknicken des WDR-Intendanten vor dem rechten Shitstorm.
Zudem gab es weitere Redebeiträge u.a. von den Parents for Future, RABA und Köln gegen Rechts.
Die Demonstranten*innen besetzten mehrere Zugänge zum Appellhofplatz, auf den u.a Theo Gottschalk vom Flügel der AfD und andere rechtsextreme Gruppen mobilisiert hatten:
Dort kam jedoch nur ein jämmerlicher Haufen von 60 Rechtsextremen zusammen. Nach zwei Stunden wurde die rechte Kundgebung, die ohne Öffentlichkeit am Rande der Baustelle stattgefunden hatte, aufgelöst.
Ein weiterer Infostand der Identitären-nahen Gruppe „Widerstand steigt auf“ in der Breite Straße, konnte aufgrund der Gegenproteste gar nicht stattfinden.
Erfolgreiche Gegenmobilisierung – Rechte sagen Kundgebung am Sonntag in Köln ab
Wir meinen dazu: Über 2000 Demonstranten*innen haben in Köln wieder einmal ein deutliches Zeichen gegen Rechts gesetzt und haben zudem deutlich das rückgratlose Verhalten des Intendanten Tom Buhrow kritisiert. Wir freuen uns über die große Mobilisierung eines breiten Spektrums, die trotz der Kurzfristigkeit die extrem rechten Kundgebungen zum Flop werden ließen:
Vielen Dank an alle Redner*innen und Teilnehmer*innen, besonders aus dem WDR.
Die für Sonntag angekündigten Proteste von rechten Gruppen auf der Domplatte wurden aufgrund des starken Gegenprotestes am Samstag von der Veranstaltern abgesagt!
Der nächste verzweifelte Versuch der Minigruppe „Widerstand steigt auf“ um Ulrike Haun und Volker Fevers, gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu hetzen, scheiterte am 11.01.2020 in Köln auf der Breite Straße. Immerhin zu zehnt waren sie erschienen, wurden aber hermetisch von der Polizei abgeschirmt. Die Polizeiblockade wurde von 100 Antifaschist*innen verstärkt, „Widerstand steigt auf“ blieb somit komplett unter sich.