Am vergangenen Wochenende kamen die Kölner AfD-Funktionäre auf die interessante Idee in Bickendorf einen Wahlstand aufzubauen. In kürzester Zeit fanden sich 25 Antifaschist*innen vor Ort ein und isolierten den Stand mit Transparenten und verteilten Flugblätter gegen die AfD. Für die Aktion gab es viel Beifall von Passant*innen. Nachdem die AfDler 2 Stunden gelangweilt um ihren Stand herumgestanden waren, verzogen sie sich wieder. Material konnten sie so gut wie gar nicht verteilen. Auch in Heimersdorf wurde ein AfD-Stand entsprechend begleitet. Das hat super funktioniert heute! Auch weiter heißt es: Kein Veedel für Rassismus!
Das war kein guter Tag für die AfD in Köln
Nachdem am Vormittag schon die Wahlkampfstände in Bickendorf und Heimersdorf durch antifaschistische Intervention lahmgelegt wurden, scheiterte auch noch der für den Abend angekündigte Stammtisch der AfD in Porz, mit dem Thüringer Landtagsabgeordneten René Aust. Vor dem geheim gehaltenen Veranstaltungsort versammelten sich überraschend 30 Aktivist*innen, um deutlich zu machen, dass die AfD auch in Porz nicht willkommen ist.
Nach einigen Diskussionen entschieden sich die Wirtsleute, die sich wohl nicht im Klaren über den Hintergrund ihrer Gäste waren, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und die AfD vor die Tür zu setzen. Die Porzer AfD um Rainhard Krasson wird sich zukünftig um einen anderen Veranstaltungsort bemühen müssen.
2 Wochen vor der Wahl hat die Porzer Ortsgruppe von „Kein Veedel für Rassismus“ heute vor dem Bezirksrathaus protestiert. Mit bemalten Umzugskartons wurde symbolisch eine rote Linie gegen Rechts gezogen. Redner*innen erinnerten an die Wahl Henk van Benthems zum Bezirksbürgermeister mit den Stimmen von AfD und Pro Köln 2014. Außerdem wurden Ideen für einen angemessenen Umgang mit rechten Aktivitäten im Stadtbezirk präsentiert. Mit Flublättern und im persönlichen Gespräch wurden Passant*innen über die Ziele des Bündnisses informiert.
„Kein Veedel für Rassismus“ fordert für den Stadtbezirk Porz:
– Eine klare Absage an jede Zusammenarbeit mit der AfD durch alle demokratischen Parteien!
– Politische Unterstützung für zivilgesellschaftliches Engagement gegen rechts, z. B. durch bezirksorientierte Mittel der Bezirksvertretung!
– Keine Stimme für Parteien, die die Zusammenarbeit mit der AfD nicht klar und glaubwürdig ausschließen!
Rassismuskritischer Projekt-Unterricht auf dem Wiener Platz
Köln-Mülheim: Kein Veedel für Rassismus mit abwechslungsreichem antifaschistischem Programm. “Rechte haben keine zukunftsträchtigen Programme, Rechte haben eine Vergangenheit, die sie sich zurecht lügen“. Unter diesem Motto gestaltete „Kein Veedel für Rassismus“-Mühlheim zum vierten Mal in diesem Kommunalwahlkampf die Wahlkampfbegleitung auf dem Wiener Platz. Unterstützt wurden sie dieses Mal von Schülerinnen und Schülern des Mülheimer Hölderlin-Gymnasiums. Die Schüler*innen ließen sich bei einer rassismuskritischen Schulstunde über die Schulter blicken. Das Hölderlin-Gymnasium, seit Jahren Mitglied des Netzwerks “Schule ohne Rassimus – Schule mit Courage“ hat nicht nur Erfahrung in dieser Art der Unterrichtsvermittlung, sondern diese ist auch im Schulprogramm festgeschrieben. Ältere Schüler*innen fungieren als Tutoren und leiten die jüngeren Jahrgänge an, sich spielerisch mit Rassismus und dem Widerstand, auch in sich selbst, auseinanderzusetzen. Es machte Freude und war hochinformativ den Jugendlichen die in ihrer Freizeit auf dem Wiener Platz waren, zuzusehen, wie sie dem Publikum Beispiele aus ihren regelmäßig stattfindenden rasssismuskritischen Projekttagen nahebrachten.
Neben vielen Gesprächen, die sich um Alltagsrassimus aber auch den Kommunalwahlkampf drehten, las Marco Sejdic wieder zwei eigene Gedichte in Romanes vor, zeigte Bilder aus dem Leben der Roma und machte so Werbung für sein Projekt, ein Museum über die Geschichte der Roma, dass in Mülheim entstehen soll.Eingerahmt wurde all dies, durch drei Kölner Bands, die nicht nur gute Laune verbreiteten, sondern auch durch ihre Texte für Nachdenklichkeit sorgten. Die Stadtrebellen begannen mit einem einstündigen Konzert. Sie waren voller Spielfreude, nach eigenen Angaben, froh nach dem kulturellen Lockdown wieder vor Publikum auftreten zu können. Voller Spielfreude waren eigene Songs, aber auch Klassiker aus vergangenen “ARSCH HUH“ Gigs zu hören. Band und Publikum feierten “op kölsche Art“ auch die Fahnenaktion von KVfR.
Das letzte Konzert des vergangenen Samstags gestaltete die Band “Buntes Herz“ um den ehemaligen HÖHNER- Schlagzeuger Janus Fröhlich. Eine Band, die aus geflüchteten Musikern und ihren deutschen Bandkollegen besteht, brachten eine spannende Melange aus rockigen und arabischen Klängen, Texten aus dem Problem- aber Freudenfeld von Integration und gesellschaftlicher Reflexion. Als dann auch noch, für zwei gemeinsame Songs “Microphone Mafia“ die Bühne betraten, war kein Halten mehr. Rossi Pennino und Kutlu Yurtseven, brachten unter anderem das Mottolied der Aktion “elftausend Fahnen“ von KVfR, daß Buntes Herz und die “Mafiosi“ gemeinsam geschrieben und eingespielt haben.
Wer die Beiden am Samstag auf dem Wiener Platz verpasst hat, dem sei empfohlen, daß Konzert der Beiden gemeinsam mit Esther Bejarano , am Sonntag dem 13.09.20 um 13:00 Uhr Keupstr. Ecke Schanzenstr.
Auch am nächsten Samstag wird es wieder ein buntes Programm von „Kein Veedel für Rassismus“-Mülheim auf dem Wiener Platz geben. Diemal erwartet das Publikum klassische Musik, Rap und Reggea und Informationen des Gesundheitsladens Mülheim.