Nun scheinen sich auch die letzten verbliebenen Getreuen von „Pro NRW“-Chef Markus Beisicht abzuwenden. Nach der Spaltung von „Pro NRW“ und „Pro Köln“ wegen der versiebten Kommunalwahl 2014 war bei „Pro NRW“ und Beisicht nur noch ein kleines Häuflein von Aktivisten verblieben. „Pro Köln“ und fast alle ehemaligen „Pro NRW“-Landesverbände hatten sich auf die Seite von Manfred Rouhs „Bürgerbewegung Pro Deutschland“ geschlagen.
Einer der Hauptaktivisten von „Pro NRW“, Horst Dominik Roeseler, der u.a. die letzten beiden Hogesa-Aufmärsche in Köln organisiert hatte, brachte „Pro NRW“ immer weiter auf Neonazi- und Hogesa-Kurs. Nun scheint sich auch Roeseler von Beisicht abzuwenden, wie Äußerungen auf seiner Facebook-Seite vermuten lassen. Roeseler entschuldigt sich dort öffentlich für eine Ausspähaktion des noch oder ehemaligen „Pro NRW“-Aktivisten Sebastian Pufal.
Dieser hatte am vergangenen Wochenende „Pro Kölner“ gefilmt, die mit einem Reisebus zu einem „Pro Deutschland“-Treffen nach Berlin fuhren: „Hiermit möchte ich mich in meinem Namen, aber mit Sicherheit auch im Namen vieler Mitglieder der Bürgerbewegung PRO NRW für diesen bedauerlichen Vorfall entschuldigen. Das Verhalten von Bastian Pufal, der vom Parteivorsitzenden Markus Beisicht offenkundig dazu angestiftet wurde, ist nicht zu entschuldigen(..)“, so Roeseler auf seiner Facebook-Seite.
Eine kräftigere Ohrfeige kann man seinem eigenen Parteichef wohl kaum noch versetzen. Vielleicht schielt Roeseler darauf, selbst den Vorsitz von „Pro NRW“ zu übernehmen. Die politische Richtung hat er in den letzten Monaten schon weitgehend bestimmt. Von der angeblich seriösen „Bürgerbewegung“ war nichts mehr übrig geblieben. Die „Pro NRW“-Demonstration am
22.11.15 in Köln hatte das in aller Deutlichkeit gezeigt. Mobilisiert hatte Roeseler fast ausschließlich Nazi-Hooligans und organisierte Neonazis (siehe Bericht). Wir dürfen gespannt sein, wann „Pro NRW“ sich endgültig selbst zerlegt. Auf jeden Fall dürften Markus Beisichts Tage als „Pro NRW§-Chef gezählt sein.